Strategien zur Antibiotikaminimierung im Milchviehbetrieb

Mit der Novelle des Arzneimittelgesetzes im Jahr 2014 wurde eine zentrale Datenbank eingeführt, die die Therapiehäufigkeiten mit Antibiotika der einzelnen Betriebe erfasst und in einen bundesweiten Vergleich stellt, zunächst nur für Schweine, später auch für Mastrinder. Seit Januar 2023 müssen nun auch die Antibiotikaverbräuche der Milchviehhalter mit Beständen über 25 Kühe durch die behandelnden Tierärzte gemeldet werden.

Sinken die einzelbetrieblichen Therapiehäufigkeiten, so sinken auch die bundesweiten Kennzahlen, es handelt sich um ein dynamisches System. Bundesweit wurde die Abgabemenge von Antibiotika seit 2011 um 59 % reduziert (über alle Tierarten).

Im Februar 2024 wird das BVL die ersten Zahlen aus der Milchviehhaltung veröffentlichen. Ziel unserer gemeinsame Arbeit ist es von je her, durch gute Fütterung, Haltung und Arbeitsabläufe, kranke Tiere zu verhindern.

Darüber hinaus bergen kluge Strategien bei der Behandlung von Mastitiden und des Trockenstellens Einsparungspotentiale, wobei der Werterhalt der Tiere nicht gefährdet werden soll. Auch Klauengesundheit und ein guter Start in die Laktation spielen eine wichtige Rolle.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass wir durch den Verzicht auf Reserveantibiotika (z.B. Cefalosporine ohne Wartezeit auf Milch oder Fluochinolone wie Baytril® oder Marbocyl®), schon seit 2018 einen wichtigen Beitrag zum verantwortungsbewussten Umgang mit Antibiotika leisten.

In unserem anderthalbstündigen Vortrag erörtern wir die aktuellen Zahlen, was diese für uns bedeuten, und zeigen betriebliche Strategien auf, um die Therapiehäufigkeit reduzieren zu können. Im Anschluss freuen wir uns bei einem leckeren Essen und Getränken auf gute Gespräche und Diskussionen.